Im Prozess der Beruflichen Orientierung steht bei den Jugendlichen die Auseinandersetzung mit der eigenen Person zentral im Mittelpunkt. Hierbei unterstützend mitzuwirken ist für die Jugendlichen eine große Hilfe und trägt zur Selbstbestärkung bei.
In diesem Modul finden Sie den Methodenkoffer verankert. Dieser bietet eine Auswahl unterschiedlicher Methoden, wie Sie den Prozess der inneren und äußeren Orientierung Ihrer Schüler*innen anstoßen und diese bei der Erkundung von Fähigkeiten, Interessen, Werte und Ziele unterstützen können.
Arbeitsmaterial
Standort-
Bestimmung
Dieses Angebot eignet sich zum Einstieg in das Thema Berufs- und Studienorientierung in der Kursstufe. Die Schüler*innen treten in die individuelle Auseinandersetzung mit sich selbst und überprüfen: Wo stehe ich gerade, wenn ich an meine berufliche Zukunft denke? Welche Schritte stehen für mich persönlich als nächstes an, um ein gutes Gefühl für meinen Orientierungsprozess zu entwickeln?
Die Schüler*innen erfahren, welche Gefühle und Assoziationen das Thema Studien- und Berufsorientierung bei ihnen auslöst. Sie reflektieren, wo sie sich in diesem Prozess befinden und besprechen weitere Schritte.
In dieser Methode, die mit einfachen Skalierungsfragen arbeitet, werden die Schüler*innen für die Bedeutung der Auseinandersetzung mit ihrer beruflichen Zukunft sensibilisiert. Sie reflektieren, was ihnen bei diesem Prozess wichtig ist und was sie unterstützen kann.
Die Schüler*innen finden mithilfe einer Achtsamkeitsmeditation heraus, mit welchen Tätigkeiten und Erfahrungen sie positive Emotionen verbinden. Sie reflektieren, was ihnen dabei helfen kann, mit positiven Gefühlen an die eigene berufliche Zukunft zu denken.
Fähigkeiten
Für den Studien- und Orientierungsprozess ist es sehr hilfreich, über eine gute Selbsteinschätzung zu verfügen. Mithilfe dieser Methode schärfen die Schüler*innen den Blick für das eigene Kompetenzprofil. Dies gelingt insbesondere durch einen Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung anhand einer Liste der wichtigsten Kompetenzen.
Das Ziel dieser Methode besteht darin, Ideen und Assoziationen anderer mit eigenen Vorstellungen abzugleichen (Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung) und eine Auswahl an interessant empfundenen Tätigkeiten und Berufen einer Analyse zu unterziehen. Dabei wird zunächst ein intuitiver Ansatz gewählt, dem eine rationalere Prüfung folgt.
Die Schüler*innen setzen sich mit ihren Fähigkeiten auseinander und fokussieren so ihre Stärken. Um ihre Fähigkeiten zu erfassen, interviewen sie sich in der Kleingruppe gegenseitig zu ihren wichtigsten Erfolgserlebnissen und erstellen anhand dieser Geschichten eine Übersicht ihrer individuellen Fähigkeiten.
Die Schüler*innen imaginieren ihr Wunsch-Ich, indem sie eine Laudatio anlässlich ihres 70. Geburtstages entwerfen. Über diese Form der Auseinandersetzung mit ihren Lebenszielen reflektieren sie Fähigkeiten, die bereits vorhanden sind und die sie sich selbst zuschreiben.
Anhand eines Fragebogens setzen sich die Schüler*innen zunächst mit ihrem persönlichen Kompetenzprofil auseinander. Sie erhalten dann die Möglichkeit, dieses Selbstbild durch zusätzliche Perspektiven (Fremdbilder) ihrer Mitschüler*innen zu ergänzen und zu prüfen. Ziel ist es, sich der eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden, sie klar benennen zu können und sich ihrer so zu vergewissern.
Anhand eines Fragebogens setzen sich die Schüler*innen zunächst mit ihrem persönlichen Kompetenzprofil auseinander und erhalten eine individuelle Selbsteinschätzung. In der Gruppenarbeit ergänzen die Schüler*innen ihr gewonnenes Selbstbild durch Fremdeinschätzungen.
Anhand eines Fragebogens setzen sich die Schüler*innen zunächst mit ihrem persönlichen Kompetenzprofil auseinander. Sie erhalten dann die Möglichkeit, dieses Selbstbild durch zusätzliche Perspektiven aus ihrem persönlichen Umfeld zu ergänzen und zu prüfen. Die Auswertung findet in einer zweiten Stunde statt. Das Ergebnis sind Klarheit und Stärkung der eigenen Kompetenzen.
Interessen
Die Schüler*innen entwickeln basierend auf ihren Interessen ein Wunsch-Bild von ihrer beruflichen Zukunft und entwerfen dazu eine Stellenanzeige. Dieses interessengeleitete Vorgehen schärft ihre Selbstwahrnehmung und Selbstvergewisserung. Die Schüler*innen erfassen ihre Interessen, indem sie ihr aktuelles Mediennutzungsverhaltenn (Smartphone benötigt) analysieren.
Die Schüler*innen reflektieren ihre Interessen, die sie in verschiedenen Altersstufen bis heute hatten bzw. haben. Sie analysieren, ob ein roter Faden erkennbar ist, und überlegen in Kleingruppen, was dies für ihre Zukunft bedeuten könnte.
Die Schüler*innen skizzieren ihre Idealschule, indem sie Schulfächer nach eigenen Wünschen und Interessen kreieren und ihre realen Schulfächer reflektieren. Anschließend bringen sie diese mit passenden Berufen bzw. Berufsfeldern in Verbindung und prüfen, in welchen sie ihren aktuellen Interessen nachgehen könnten.
Die Schüler*innen setzen sich mit den Interessensfeldern John Hollands auseinander, reflektieren diese in Bezug auf ihre eigenen Interessen und erstellen ihren Interessenstern – eine Übersicht, wie sie Interessensbereiche gewichten.
Die Schüler*innen werden sich über ihre intrinsischen Motivationen klar, indem sie sich mit den Interessensfeldern John Hollands auseinandersetzen, diese in Bezug auf ihre eigenen Interessen reflektieren und ihren Traumjob skizzieren. Dabei muss es sich keinesfalls um ein konkretes Berufsbild handeln.
Werte
Lebensziele
Die Schüler*innen denken über ihre persönlichen Lebensziele nach, indem sie anhand eines Lebensrades den Stellenwert und die Bedeutung einzelner Lebensbereiche reflektieren und individuelle Konkretisierungen vornehmen. Diese werden mit der beruflichen Zukunft in Verbindung gebracht: In welchen Berufen/beruflichen Tätigkeiten können die individuellen Lebensziele am besten vereint und realisiert werden?
Im spielerischen Umgang mit Wertekarten identifizieren die Schüler*innen schrittweise ihre eigenen Werte. Sie erarbeiten in der Gruppe, welche Auswirkungen diese auf ihr privates und berufliches Umfeld haben können.
Die Schüler*innen erfahren mithilfe der Methode des Intuitiven Schreibens, welche Konsequenzen ihre persönlichen Wertvorstellungen und Priorisierungen für ihre berufliche Orientierung und Zukunftsplanung haben können.
Die Schüler*innen ermitteln schrittweise ihre wichtigsten Werte und reflektieren, in welchen Berufen sie diese am besten leben können.
Die Schüler*innen setzen sich mit ihren Werten auseinander, indem sie ihre eigenen Werte identifizieren, eine Rangfolge erstellen und ihre Lebensziele beschreiben. Sie erhalten anschließend auf der Grundlage dieser Reflexion Ideen von ihrer Gruppe, welche Berufe oder berufliche Tätigkeiten dazu passen könnten.
Die Schüler*innen setzen sich mit positiven und negativen Zukunftsbildern ihres Selbst auseinander. Sie fokussieren sich auf ihre wichtigsten Ziele und überlegen sich Strategien, um diese zu realisieren.
Die Schüler*innen skizzieren ihr bestes »Ich«, indem sie reflektieren, wie sie sich bei einem imaginierten Urlaubsflirt selbst beschreiben würden. Dadurch gehen sie auf die Suche nach ihren individuellen Werten und Lebenszielen.
Informations-
Kompetenz
Die Schüler*innen lernen zwei Online-Plattformen für die eigenständige Recherche von Berufen bzw. Studienfächern kennen. Bei den vorgestellten Datenbanken handelt es sich um zentrale Informationsplattformen. Diese stark gelenkte Anleitung will ihnen den Umgang mit internetbasierten, komplexen Info-Tools erleichtern und sie ermutigen, sie eigenständig zu nutzen.
Die Schüler*innen schauen 90-Sekunden-Info-Filme zu Studienbereichen an und reflektieren anschließend, warum sie welche Studiengänge für die eigene Entscheidung in Betracht ziehen würden. Sie werden sich dabei ihrer eigenen inneren Kriterien bewusst, mit denen sie an jede Informationsbeschaffung herangehen sollten.
Bei dieser Methode arbeiten die Schüler*innen mit der Videoplattform »Watchado«, das zahlreiche Videointerviews beinhaltet, in denen Menschen von ihren beruflichen Tätigkeiten berichten. Integriert ist eine Selbsteinschätzung (das sog. »Matching«). Die Schüler*innen reflektieren ihre eigenen Auswahlkriterien und erhalten ein Feedback von ihrer Peergroup: Das passt in unseren Augen zu dir!
Die Schüler*innen lassen sich durch die Videoplattform »Study Shaker« inspirieren, die ihnen Video-Clips zu Studiengängen und Ausbildungsberufen vorschlägt. Sie werden sich bewusst, welche eigenen Kriterien sie bei der Auswahl der Filme anlegen, und bekommen in der Kleingruppe ein Feedback: Was passt in meinen Augen zu dir?
Diese Methode dient als Vorbereitung auf den landesweit in Baden-Württemberg stattfindenden Studieninformationstag Mitte November. Sie leitet die Schüler*innen an, ihre Erwartungen genauer zu definieren und den Tag inhaltlich und zeitlich sinnvoll zu planen.
Die Schüler*innen lernen durch die sorgfältige Anleitung und Begleitung des Orientierungstests einen (selbst-)reflektierten und kreativen Umgang mit den Möglichkeiten und Grenzen der Vorschläge, die der Test generiert.
Entscheidungs-
Kompetenz
Die Schüler*innen prüfen ihre Entscheidungsmöglichkeiten für ein Studium/einen Beruf, indem sie ihre Fähigkeiten und ihre Wünsche ihren Befürchtungen und (evtl. noch nicht vorhandenen) Kompetenzen entgegensetzen. Sie nehmen dann die eigenen Kräfte und Potenziale bei der Entscheidungsfindung in den Fokus.
Die Schüler*innen setzen sich mit ihren Zukunftsvorstellungen auseinander und lernen, die unterschiedlichen »inneren Stimmen», die sich hierzu äußern, wahrzunehmen. Durch diese am „Inneren Team“ von Friedemann Schulz von Thun angelehnte Methode lassen sich widerstreitende Motive und Antriebe einzeln betrachten und die Erarbeitung einer stimmigen Gesamtlösung fällt leichter.
Die Schüler*innen lernen eine Methode kennen, wie sie mit den inneren Konflikten umgehen können, die jede Entscheidungsfrage mit sich bringt. Sie erkennen, dass sie sich nicht zwingend zwischen dem Entweder-oder entscheiden müssen, sondern dass neue Möglichkeiten zugänglich werden können.
Materialien aus dem Leitfaden „Berufs- und Studienorientierung in der Kursstufe“
M 4.1 Fähigkeiten – Interessen
M 4.2 Werte – Ziele
Ergänzende Materialien zum Leitfaden Berufs- und Studienorientierung in der Kursstufe inklusive Bescheinigungen und Zertifizierungen finden Sie HIER.
Eine der wichtigsten Fragen im Leben ist: Welchen Beruf soll ich einmal ausüben? Oft heißt es dann: Mach, was dich interessiert. Aber das ist kein so guter Rat, sagen Wissenschaftler. Julia Trahms erklärt warum.
BERUFENET Die Seite BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit gibt einen ganzheitlichen Überblick zu unterschiedlichen Berufsprofilen und deren Verdienstrahmen.Hochschulkompass Diese Seite ist ein Angebot der Hochschulrektorenkonferenz und informiert über staatliche und staatlich anerkannte deutsche Hochschulen. Er bietet Informationen zu Studienangeboten, Promotionsmöglichkeiten und zum Thema Zulassungsvoraussetzungen. Die Informationen sind aktuell und werden von den jeweiligen Hochschulen selbst eingepflegt.
Entscheidungstraining BEST Hier finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen zum zweitägigen Entscheidungs- und Zielfindungstraining für Schüler*innen an den allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien.
Studieren-in-bw.de Die Internetseite des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, bietet alles zum Thema Studieren, Studium, Studiengänge, Studienabschluss oder Studium in BW. Unter dem Reiter „vor dem Studium“ finden Sie:
- eine Auflistung und Informationen zu externe Beratungsstellen (Zentrale Studienberatungen der Hochschulen, Bundesagentur für Arbeit, weitere Beratungsangebote) passend zur individuellen Problemlage
- Informationen zum Schnupperstudium
Studieninformationstag.de Zum Studieninformationstag bietet die Seite des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst eine Auflistung der Veranstaltungen der einzelnen Hochschulen, Tipps für die Vorbereitung aufgeführt und Informationen zum BW-Ticket bereitgestellt.
Orientierungsmöglichkeiten
- was-studiere-ich.de: Der Orientierungstest ermittelt das persönliche Interessen- und Fähigkeitenprofil des Testenden und gibt entsprechende Studiengangsempfehlungen an allen Hochschulen in Baden-Württemberg. Zusätzlich können noch 3 Fähigkeitentests durchgeführt werden zum Sprachlichen Denken, Rechnerischen Denken und Bildhaftem/Räumlichen Denken. Der Orientierungstest bietet ein Zertifikat über die Teilnahme am Test und erfüllt somit auch den Nachweis als Studienorientierungsverfahren.
- www.cct-bw.de: (Für Lehramtsinteressent*innen) Für die Immatrikulation in ein Lehramtsstudium in Baden-Württemberg ist die Durchführung des Lehrertests für Studieninteressierte „Career Counselling for Teachers“ (CCT) verpflichtende Voraussetzung. Dieser Test wurde gemeinsam von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Klagenfurt und Lüneburg entwickelt und mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg abgestimmt. Am Ende des Tests befindet sich ein Button, mit dem ein Zertifikat als Nachweis über den absolvierten Test erstellen werden kann.